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01.10.2024

Ein Wandertag, eine Wanderung in die Vergangenheit


 

An einem schon herbstlichen Vormittag hat sich den Grundkurs evangelische Religion auf dem Weg zum Jüdischen Friedhof in Landau gemacht, um die Gräber zu pflegen. Nach den üblichen Vorschriften haben 25 SchülerInnen sich an die Arbeit gemacht und die Fläche der jüdischen Gräber, für die das MSG eine Patenschaft übernommen hat, zu pflegen. Die  Mazewa ‚ zu übersetzen mit „Denkmal‘ oder „Grabstein“ wird auf ewig angelegt und symbolisiert die Verpflichtung, Verstorbene nicht zu vergessen. Die Inschriften werden immer schwieriger zu entziffern und einige Grabsteine liegen auf der Erde.

Die Wanderung in die Vergangenheit ist gerade heute so wichtig, wenn heute Jüdinnen und Juden wieder Angst haben, weil sie zu dieser Religion gehören. Rund zwei Drittel mehr aller Fälle von extremer Gewalt, Angriffen und Bedrohungen fanden nach dem 7. Oktober 2023 statt im Vergleich zu den Jahren davor. Hier pflegen wir das Gedächtnis der Geschichte der Stadt Landau, wie es auch in anderen Städten geschieht. Diese Familien haben hier gelebt, gearbeitet und ermöglichten es, dass die Wirtschaft aufblühen konnte. Manche, so liest man auf den Grabsteinen, verloren im Ersten Weltkrieg als deutsche Soldaten ihr Leben.

 

Dr. Dominique Ehrmantraut