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17.01.2019

Lesung mit Ute Bales


 

Das ZKW lädt ein zur

Lesung mit Ute Bales

Martha-Saalfeld-Literaturpreisträgerin 2018

 

30.01.2019 in der Buchhandlung Thalia, Gerberstraße 21 in 76829 Landau
Beginn: 19.30 Uhr/Eintritt frei

Am 30. Januar 2019 ist die Martha-Saalfeld-Literaturpreisträgerin Ute Bales in der Buchhandlung Thalia in Landau zu Gast. Ab 19.30 Uhr liest sie dort aus ihrem Roman „Bitten der Vögel im Winter", der  vor kurzem mit dem Martha Saalfeld Preis ausgezeichnet wurde. Der mit 10.000€ datierte Martha-Saalfeld-Literaturpreis wird einmal jährlich vom Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Kultur- und Wissensdialog der Universität vergeben. Der Eintritt zur Lesung ist frei. Im Anschluss an die Lesung zeigt das Zentrum für Kultur- und Wissensdialog einen Kurzfilm, der sich künstlerisch mit dem Roman auseinandersetzt.

Der Roman „Bitten der Vögel im Winter" erzählt ein tiefdunkles Kapitel der deutschen Geschichte, über das bis heute weitgehend geschwiegen wird. Es handelt von der Verfolgung der Sinti und Roma. Im Zentrum der Handlung steht Eva Justin, eine der bekanntesten „Rassenforscherinnen" zur Zeit des Nationalsozialismus. Ute Bales schreibt aus der Perspektive dieser Täterin, der bewusst ist, was sie tut. Bales hat für diesen Roman sehr gründlich die reale historische Faktenlage recheriert.

Eva Justin war überzeugt von der Idee eines „sauberen Volkes" und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Tau-sende von Sinti und Roma gedemütigt, verstümmelt und ermordet wurden. Sie stand in einem sexuellen Abhän-gigkeitsverhältnis zu ihrem Vorgesetzten Dr. Robert Ritter, dessen Ansichten sie fraglos übernahm, dessen Anweisungen sie vorbehaltlos ausführte. Justin ist mehr als eine Mitläuferin. Erbarmungslos reißt sie Familien ausei-nander, horcht Kinder aus, lässt Leute verhaften, hilft bei Selektionen. Spiele, mit denen sie Sinti-Kinder in einem Kinderheim testet, entscheiden über Leben und Tod. Der Roman schildert die Kindheit der Justin im Kaiserreich, die strenge Erziehung, den Drang, alles zu sortieren und zu ordnen, das Nicht-Hinsehen, das Ausbleiben jeglicher Selbstreflexion. 

Ute Bales, 1961 in der Eifel geboren und dort aufgewachsen, studierte Germanistik, Politikwissenschaft und Kunst in Giessen und Freiburg, wo sie seither lebt. Sie hat bisher sieben Romane veröffentlicht sowie zahlreiche Kurzgeschichten und Essays. 2018 wurde sie mit dem Martha-Saalfeld-Literaturpreis des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. 

Die Lesung ist eine Veranstaltung der Thalia Buchhandlung Landau in Kooperation mit dem Zentrum für Kultur- und Wissensdialog der Universität Koblenz-Landau. 

„Das Buch hinterlässt einen aufgewühlten und zugleich wachsamen Leser, weil es keinerlei Hoffnung macht, dass sich das alles nicht wiederholen könnte." - Prof. Dr. Hansen