Bilingualer Zweig und Abi-Bac
Französisch am Max-Slevogt-Gymnasium
Die Schülerinnen und Schüler, die in der 5. Klasse neu an unsere Schule kommen, können selbstverständlich Englisch als erste Fremdsprache wählen und sich im Anschluss für Französisch als zweite Fremdsprache ab der 6. Klasse entscheiden.
Wir bieten jedoch auch die Möglichkeit an, Französisch als erste Fremdsprache zu wählen und zu erlernen, mit der Besonderheit, dies im Rahmen einer bilingualen Ausbildung zu tun. In diesem Fall wird Englisch automatisch zur zweiten Fremdsprache ab der 6. Klasse.
In der 9. Klasse können dann Latein, Spanisch, Russisch oder Italienisch als freiwillige 3. Fremdsprache hinzukommen.
Es ist heute fast eine Selbstverständlichkeit, mit Englisch anzufangen. Aber ist es denn völlig abwegig, mit Französisch zu beginnen? Ganz sicher nicht, unserer Meinung nach ist es durchaus eine Überlegung wert.
Französisch als erste Fremdsprache zu wählen ist pädagogisch sinnvoll.
Es ist besser, mit der schwierigeren Sprache anzufangen, die folgenden Sprachen werden dann leichter erlernt. Außerdem ist Französisch eine Sprache klaren grammatikalischen Strukturen, welche das logische Denken schult.
Französisch als erste Fremdsprache zu wählen ist auch zukunftsorientiert.
Gute Kenntnisse in Französisch sind auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt, denn sie sind selten. Wer bei uns mit Französisch beginnt, kann sogar zusätzlich zum deutschen Abitur das französische Abitur erwerben und somit ohne bürokratische Hindernisse in Frankreich studieren.
Die früh erworbenen Französischkenntnisse sind praktisch anwendbar.
Da Frankreich greifbar nahe liegt, können die Kinder ihre frisch erworbenen Kenntnisse in unserem Nachbarland leicht erproben. Auch Schülerbegegnungen lassen sich dadurch leicht organisieren.
Gute Französischkenntnisse sind aktuell.
Da Frankreich der erste Wirtschaftspartner Deutschlands ist und da beide Staaten eine enge und besondere Partnerschaft pflegen, ist Französisch immer aktuell.
Unser Austauschprogramm
Im Laufe dieser Ausbildung bieten wir unseren Schülern — und zwar allen Schülern, die Französisch gewählt haben — in allen Stufen der gymnasialen Laufbahn Austausche mit Frankreich an:
- In der Orientierungsstufe führen wir Tagesbegegnungen mit unserer Partnerschule in Haguenau (Nordelsass) durch.
- In der Mittelstufe bieten wir einen Austausch mit unserer Partnerschule in Ribeauvillé (Südelsass) an.
- In der 11. Klasse haben wir durch unsere Partnerschaft mit einem französischen Abi-Bac-Gymnasium in Aix-Luynes die Möglichkeit, Schülerbegegnungen in der Provence und in Landau durchzuführen.
Vorstellung unserer Partnerschulen
Ergänzt wird dieses Angebot durch eine Vielzahl von individuellen Schüleraustauschen, die wir vermitteln.
Die bilinguale Ausbildung am Max-Slevogt-Gymnasium
1. Der Kommunikationsunterricht in der Orientierungsstufe
Allen Kindern, die am MSG mit Französisch anfangen, bieten wir in den Klassenstufen 5 und 6 einen handlungsorientiert gestalteten Zusatzunterricht in Französisch an, den so genannten Kommunikationsunterricht, der 1 oder 2 Stunden wöchentlich stattfindet.
An diesem Unterricht nehmen alle Schüler teil, die sich für Französisch als 1. Fremdsprache entschieden haben. Er gehört noch nicht zur eigentlichen bilingualen Ausbildung. Der Kommunikationsunterricht soll den Kindern ermöglichen, sich schneller und leichter mit der französischen Sprache zurechtzufinden, und vor allem Freude an der Sprache zu entwickeln.
Das Besondere an diesem Unterricht ist, dass wir durch aktives Sprachhandeln und ohne Notendruck lernen.
2. Die bilinguale Ausbildung in der Mittelstufe
Ab der 7. Klasse können die Schüler dann entscheiden, ob sie am bilingualen Unterricht der Mittelstufe teilnehmen möchten.
Die bilinguale Ausbildung hat drei Hauptziele
- eine erweiterte Sprachkompetenz,
- eine Hinwendung und Öffnung zur Kultur Frankreichs und dadurch
- eine Erziehung zu mehr Toleranz und Verständnis.
Es geht dabei also nicht nur um das Erlernen der Sprache selbst, denn unsere bilinguale Ausbildung stellt ein Erziehungskonzept dar.
Die Bildungsinhalte des bilingualen Zweiges sind in den Fächern Geschichte und Erdkunde verankert, die wir überwiegend in französischer Sprache unterrichten.
Für die Schülerinnen und Schüler des bilingualen Zweiges bieten wir in den Klassenstufen 7 und 8 französischsprachigen Unterricht in Erdkunde an. In der 9. und 10. Klasse wird das Fach Geschichte in französischer Sprache erteilt. Der französischsprachige Sachfachunterricht umfasst ein- bis zwei Wochenstunden und wird durch einen einstündigen Sachfachunterricht in deutscher Sprache ergänzt.
Dabei haben die Schüler Gelegenheit, sich eingehend mit der französischen Kultur zu befassen und die französische Lebenswirklichkeit besser kennen zu lernen.
3. Der Abi-Bac-Zweig in der Mainzer Studienstufe
Der Abi-Bac-Zweig führt zum doppelten deutsch-französischen Abitur. Abi steht dabei für Abitur und Bac für baccalauréat.
Schüler, die das Abi-Bac bestanden haben, erhalten sowohl das deutsche Abiturzeugnis als auch das offizielle Zeugnis des französischen baccalauréat général.
4. Vorteile der bilingualen Ausbildung
Wer die Qualifikation des Abi-Bac erworben hat, verfügt über einen wertvollen, nicht sehr verbreiteten Schulabschluss.
Englisch sprechen soll und kann nahezu jeder, auch unsere bilingualen Schüler verfügen in der Regel über gute oder sehr gute Kenntnisse in Englisch. Aber noch dazu gute bis sehr gute Kenntnisse der französischen Sprache aufweisen zu können, das ist ein entscheidendes Plus zugunsten unserer Schüler.
Darüber hinaus signalisiert dieser Bildungsweg Leistungsfähigkeit und Aufgeschlossenheit. Dies sind Eigenschaften, die bei einer Bewerbung oft ebenso hoch eingeschätzt werden wie die besondere Qualifikation selbst.
Und wer die Doppelqualifikation des Abi-Bac durchlaufen und abgeschlossen hat, verfügt nicht nur über die formale Berechtigung, ein Hochschulstudium, eine berufliche Ausbildung oder eine andere Tätigkeit im Partnerland aufzunehmen. Er ist auch bestmöglich auf die Anforderungen in diesen Bereichen vorbereitet. Dies ist ein großer Vorteil, besonders in unserer Region.
5. Deutsch-Französische Studiengänge
- Binationaler Studiengang Maschinenbau und Mechatronik (Hochschule Karlsruhe/ENSMM)
- Politikwissenschaft / Science Politique (Eichstätt / Rennes)
- Binationaler (dt./frz.) Bachelor-Studiengang:Europäische Medienkultur in Weimar
- Deutsch-Französisches Management (Bachelor of Arts an der Dualen Hochschule
Baden-Württemberg in Karlsruhe) - Deutsch - Französicher Studiengang Chemie Regio Chimica an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Université de Haute-Alsace in Mulhouse
- Deutsch-Französischer Bachelorstudiengang Rechtswissenschaften (Köln/Paris)
- Grenzüberschreitender IT-Bachelor Regio Informatica (Duale Hochschule Baden-Württemberg/Université de Haute Alsace)
- Integrierter Studiengang Lehramt Primarstufe an der Pädagogischen Hochschule Freiburg / Université de Haute-Alsace, Mulhouse
- Deutsch-Französische Hochschule, ein Netzwerk von 186 Hochschuleinrichtungen aus Deutschland und Frankreich, die insgesamt 175 integrierte binationale und trinationale Studiengänge anbieten.
- Zweisprachige Ausbildung zum/r Industriekaufmann/-kauffrau