25 Stolpersteine - 25 Schicksale



Das Max-Slevogt-Gymnasium bestand nicht immer in der Form, in der wir es heute kennen. Es hieß bei der Eröffnung im Jahr 1874 noch „Städtische höhere Töchterschule“ und war eine reine Mädchenschule, die seit den ersten Tagen auch Mädchen jüdischen Glaubens aufnahm. Mit der Zeit des Nationalsozialismus änderte sich dies schlagartig. Viele Schülerinnen waren nunmehr wie alle anderen Juden der Gefahr ausgesetzt, Opfer des Antisemitismus des dritten Reiches zu werden. Welches Schicksal sie ereilte ist in diesen Biografien festgehalten. Jede der 25 jüdischen Schülerinnen, die zur NS-Zeit hier zu Schule gingen, bekam einen eigenen Stolperstein.

Alles begann im Schuljahr 2016/17, als die Schüler und Schülerinnen des evangelischen Religionsunterrichts aus der damaligen zehnten Klasse gemeinsam mit Lehrerin Dominique Ehrmantraut damit begannen, Informationen über ehemalige jüdische Schülerinnen des MSG zu sammeln. Anstoß für diese Recherchen war das Projekt „Stolperstein“. Ziel war es, den Schülerinnen ein Gesicht zu geben und ihr Schicksal zu rekonstruieren, um ihnen ein Denkmal zu setzen. In der im selben Schuljahr stattfindenden Projektwoche wurden die Recherchen zu einem Abschluss gebracht. Tatkräftige Unterstützung kam auch von Lehrer Marc Eckendorf und vom Stadtarchiv Landau, dessen Leiterin Christine Kohl-Langer besorgte alte Klassenbücher, ermöglichte den Zugang zu hilfreichen Plattformen wie Ancestry und zeigte uns auch Methoden, wie man bei der Suche nach verschwundenen Personen vorgeht. So fügten sich die Puzzleteile langsam zusammen. 

Am 9. November war es dann soweit: Nachmittags fanden sich zahlreiche Gäste im Musiksaal ein, unter ihnen auch Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron. Mit musikalischer Untermalung und der Verlesung einzelner Biografien begann dann vor dem Eingang zum Schulhof der Künstler Gunter Demnig mit der Verlegung der 25 Stolpersteine.

Diese Seite soll den Einblick in die Biografien der 25 Schülerinnen ermöglichen. Mit einem Klick auf die jeweiligen Stolpersteine sind sie einlesbar.