Konzept zur Nutzung digitaler Endgeräte am MSG
Nach einer Erprobungsphase von 2 Jahren in den Schuljahren 18/19 und 19/20 in der damaligen 9a/10a hat die Gesamtkonferenz mit großer Mehrheit entschieden, dass am Max-Slevogt-Gymnasium ab dem 2. Halbjahr der 9. Jahrgangsstufe elternfinanzierte iPads genutzt werden.
Welche Ziele verfolgen wir?
Das Lernen in einer digitalisierten Welt stellt Schulen vor neue Herausforderungen. Die Schülerinnen und Schüler werden bereits früh mit einer Fülle von digitalen Reizen und Möglichkeiten konfrontiert. Sie benötigen Kompetenzen, digitale Medien gewinnbringend zu nutzen. Aber auch die Gefahren, die in der Nutzung liegen, müssen erkannt und rechtliche Rahmen müssen kennengelernt werden.
Ziel ist es, dass sich die Schülerinnen und Schüler in der vernetzten digital-analogen Welt orientieren können. Dies ist in Hinblick auf das Studium und den Beruf ein weiterer wichtiger Baustein der Methodenkompetenz.
Welche Vorteile bietet der Einsatz des iPads?
In der Erprobungsphase hat sich gezeigt, dass die Vorteile der Nutzung des digitalen Mediums ab dieser Jahrgangsstufe ganz klar gegenüber den Nachteilen, wie z.B. dem anfänglichen Ablenkungspotential, überwiegen. Dabei wurde der Einsatz in enger Zusammenarbeit mit den Schülerinnen und Schülern sowie den Eltern der „Erprobungsklasse“ kontinuierlich kritisch reflektiert. Folgende Vorteile haben zu dem Gesamtkonferenzbeschluss geführt:
Das IPad ist ein weiteres Werkzeug im Unterricht, kein Selbstzweck. Es soll eine zeitgemäße Lernkultur unterstützen und fördern. Jede Lehrkraft entscheidet nach pädagogischem Ermessen und im Austausch mit der jeweiligen Lerngruppe selbst, in welchen Unterrichtssituationen und wie oft das iPad im Unterricht eingesetzt wird.
Vorbereitung auf die Zukunft
Vereinfachte, effiziente und flexible Organisation des Unterrichts
(Austeilen von digitalen Arbeitsmaterialien; Rückgriff auf eigenen Materialfundus und Links zu jeder Zeit; Präsentieren und Weiterarbeiten; Einbettung in schulisches System über Nextcloud, O365 und die passende Raumausstattung; Materialaustausch; Textarbeit, …)
Kompetenzzuwachs unabhängig von Fachinhalten
Strukturierung/Darstellung des Wissens (Heftführung und Präsentation in GoodNotes, Mindmaps, E-Books, …)
Fachspezifische digitale Arbeitsweisen nutzen (Messwerterfassung, Steuerung von Messinstrumenten)
flexible Übungsmöglichkeiten (Onlineübungen), dynamische Internetseiten als Ergänzung zum Schulbuch
Motivation und Kreativität (Kahoot, Stopmotion, Portfolio, Erklärvideos, selbständiges Erstellen komplexer und anspruchsvoller Informations- und Lernmaterialien)
kritischer Umgang mit Informationen und Materialfülle, besonders aus dem Internet, (nicht nur Buch und Heft) wird erlernt, Eigenständigkeit beim Lernen wird gefördert (intelligente, spontane, flexible und reflektierte Recherche)
bei passenden Themen besseres Verständnis und bessere Durchdringung möglich z.B. durch Dynamisierung (Studie), vielfältige Recherche, verschiedene Lernzugänge, …
effiziente Kommunikation,
kollaboratives Arbeiten und Verringerung technischer Hürden, weil alle die gleiche Hardware verwenden
Geräte können zur besseren Selbstorganisation der Jugendlichen genutzt werden.
Wann wird genauer zu dem iPad-Konzept informiert?
Im Frühjahr findet für die Schülerinnen und Schüler der 8. Jahrgangsstufe sowie für deren Eltern ein Elternabend per Videokonferenz statt, auf dem wir die Gründe für den iPad-Einsatz erläutern, von Erfahrungen berichten und über die weitere Vorgehensweise informieren. Hier beantworten wir auch gerne die Fragen der Schülerinnen und Schüler sowie der Eltern.
Wie werden die iPads angeschafft bzw. finanziert?
Die iPads werden bei unserem Supporter in der Regel zu Beginn des neunten Schuljahres bestellt und dann vor den Weihnachtsferien geliefert, in der Schule ausgegeben und gemeinsam eingerichtet. Es ist möglich, die Geräte zu finanzieren oder, wenn eine Finanzierung nicht möglich ist, ein Gerät der Schule auszuleihen.
Die Investition lohnt sich, weil dann ein ca. fünfjähriger, schulischer Einsatz und eine zunehmende Qualifizierung der Jugendlichen bis zum Ende der Oberstufe erfolgt.
Warum sind die Schülerinnen und Schüler auf das iPad festgelegt, und können nicht irgendein Gerät mit zur Schule bringen?
Wir legen uns auf das iPad fest, weil es viele, sehr kostengünstige, oft sogar kostenlose Apps für den schulischen Einsatz gibt. Zusätzlich ist es, im Gegensatz zur „bring-your-own-device-Strategie“, bei einer Geräteart möglich, dass die Lehrkräfte die Schülerinnen und Schüler adäquat beim Umgang mit dem Gerät unterstützen (jede Lehrkraft besitzt auch ein iPad) und wir die Nutzung kontrollieren. So schalten die Geräte morgens in den Schulmodus und private Apps, wie z.B. Spiele werden ausgeblendet und sind nicht mehr nutzbar, bis die Schülerinnen und Schüler wieder die Schule verlassen.
Eine gute Unterstützung der Jugendlichen und eine angemessene Kontrolle ist aus unserer Sicht nicht möglich, wenn jeder irgendein Gerät mitbringen darf.
Warum erst in der 9. Jahrgangsstufe?
Viele Schulen erlauben den Einsatz von digitalen Geräten bereits ab der 5. Jahrgangsstufe. Wir sind der Überzeugung, dass bis zur 9. Jahrgangsstufe viele andere Kompetenzen geschult werden sollten, bevor die Jugendlichen dauerhaft mit dem Gerät arbeiten.
Bis zur neunten Jahrgangsstufe wird der Umgang mit digitalen Endgeräten natürlich in den verschiedenen Fächern angebahnt, indem die Schülerinnen und Schüler in unseren PC-Räumen oder auch mit den iPads unserer iPad-Koffer Routine und Regeln erlernen.
Begleitet wird die Nutzung stets von verschiedenen Präventions- und Schulungsprogrammen.
Warum arbeitet die gesamte Jahrgangsstufe mit dem iPad und nicht nur eine Klasse?
Da wir klare Vorteile der Nutzung während der Erprobung ausmachen konnten, möchten wir die Nutzung allen Schülerinnen und Schülern ermöglichen.