Afrika – ein Vorreiter für Europa?
Das Plastiktütenverbot in Ruanda, Kenia, Uganda
1. Entwicklungen in Afrika
Seit 2008 herrscht in Ruanda ein strenges Plastiktütengesetz, dessen Durchsetzung sich schwierig gestaltete. Unter dem Motto: „Das ist nicht Anti-Plastik, sondern Anti-Plastik-Müll“ wurde Ruanda das sauberste Land von Afrika. Dies bedeutete eine große Umstellung für die Obst- und Gemüseverkäufer, welche nun höhere Ausgaben für Verpackungsmaterial haben. Neben Plastiktüten und Folien aus recyceltem Kunststoff, gab es allerdings auch einen kleinen Rückschritt durch Benutzung von Plastikboxen aus PET.
Dieses Verbot verbreitete sich auch in anderen Afrikanischen Ländern, wie das Nachbarland Kenia, welches im Jahr 2017 das strengste Plastikgesetz eingeführt hat. Auch in diesem Land gibt es empfindliche Strafen bei einem Gesetzesverstoß, der durch regelmäßige Kontrollen vorgebeugt werden soll. Doch es gibt auch geregelte Ausnahmen zur Verwendung von Plastik, wie zum Beispiel im Hotel zum Frischhalten.
2. Vorreiterrolle für Europa?
Die Umweltverschmutzung durch Plastik ist ein globales Umweltproblem geworden. Auch Europa leidet darunter und denkt über verschärfte Maßnahmen des Plastikverbrauchs nach. Afrika gilt als Vorbild für Europa sowie andere afrikanische Länder, deren Vertreter sich schon mehrfach das Prinzip vor Ort angeschaut haben.
Doch auch für seine Wirtschaftspolitik und Umweltschutz bekommt Ruanda viel internationales Lob.
Deutschland hat sich ein Beispiel genommen und möchte ab dem Jahr 2020 die kostenpflichtigen Plastiktüten aus den Geschäften verbannen. Dies bestätigte das Ministerium von Umweltministerin Svenja Schulze im September 2019. Jedoch gibt es auch Ausnahmen wie beispielsweise die dünnen Plastiktüten bei Obst und Gemüse.
Johanna und Franziska Probst