Besuch des ehemaligen israelischen Botschafter Dan Ashbel am Max-Slevogt-Gymnasium Landau
Am Mittwoch den 03.05.17 kamen Schüler und Schülerinnen verschiedener Jahrgangsstufen, jedoch alle der Israel-AG angehörig, zusammen zu einer sehr interessanten Begegnung mit dem ehemaligen israelischen Botschafter Dan Ashbel. Man spürte regelrecht, dass er sich in seinem jahrelangen Dienst als Diplomat für mehr Toleranz und Anerkennung des Staates Israels eingesetzt hatte und ein bekennender Patriot ist. Trotz der erstmals sehr schlüssig wirkenden Argumentation Ashbels, berufen auf die geschichtliche Vergangenheit des Landes, warf der Besuch bei einigen viele Fragen auf. Vor allem diejenigen die das Land selbst schon besucht hatten und den Konflikt hautnah erfahren konnten, blieben mit einer gewissen Skepsis zurück. Themen waren unter anderem die deutsch-israelischen Beziehungen, gerade nach den Besuch Sigmar Gabriels. Das Treffen Gabriels mit einer pro palästininsischen Organisation in Israel stufte der ehemalige Botschafter als Fehltritt ein, genauso aber auch die Reaktion Netanjahus. Weiter sei er der Meinung, dass immer noch eine tiefe Kluft zwischen Israel und Deutschland bestehen bleiben werde, was viele ehemalige Israel-Fahrer überraschte, da wir auch in diesem Land sehr viele positive Begegnungen erfahren haben und wir das Verhältnis als fast freundschaftlich empfunden hatten. Andere Themen waren außerdem der kulturelle Austausch mit Nachbarländern, der Wasserkonflikt, die vorhandene Mauer die Israel und das Westjordanland trennt, die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten nach der Wahl Trumps und den Einfluss der Wahlen in Frankreich auf Israel. Es wurde deutlich, dass die Hilfe Trumps bei dem Prozess der Aussöhnung zwischen Israelis und Palästinensern sehr willkommen sei, wenn diese Erfolg hat. Dies hat für uns jedoch den negativen Beigeschmack, dass Trump selbst eine Person ist, die es in ihrem eigenen Land bevorzugt Mauern zu errichten anstatt Brücken zu bauen, siehe an der Grenze zu Mexiko. Die Mauern in Israel sieht Ashbel selbst zweigespalten, da sie einerseits eine Hemmschwelle der Kommunikation, anderseits aber auch eine Lösung ist, die Sicherheit angeblich gewährleistet und dabei keine Leben kostet. Der Wasserkonflikt ist nach Ashbel nicht existent, da Israel allen Verträgen in voller Weise nachkommt. Vor allem diese Aussage warf viele Fragen auf, da um diese Thematik verschiedensten Meinungen und Bewertungen existieren. Bei allen Antworten auf unsere Fragen wurde deutlich, dass bedauerlicherweise eine Lösung im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern noch in weiter Ferne scheint. Fazit zu dieser Begegnung ist, dass wir Herr Ashbels Meinung akzeptieren und respektieren müssen, es jedoch an uns liegt diese auch kritisch zu hinterfragen und uns auch andere Perspektiven zu verdeutlichen. Schließlich möchten wir allen Organisatoren und Herrn Ashbel für die Möglichkeit dieser einmaligen Begegnung danken.
Antonia Loll und Paule Albrecht