Weimarfahrt des Deutsch-Leistungskurses MSS 12 – eine Nachlese
Tag 1: Mittwoch, 28.09.2019
Am 25.09.2019 stand unser Bus pünktlich um 11:00 Uhr vor unserer Schule.
In den Stunden davor mussten wir noch Kursarbeiten schreiben.Damit die Busfahrt möglichst preiswert blieb, holten wir noch Schüler aus dem Deutsch-Leistungskurs des Gymnasiums Neustadt ab.
Nach einer kleinen Pause kamen wir nach 7 Stunden in Weimar an. Der Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland ist noch erstaunlich, irgendwie wirkt alles viel eintöniger. Dieser Eindruck festigte sich, als wir in die Innenstadt gingen. Dort haben wir uns zuerst einen Vortrag von zwei Mitschülern über das Nationaltheater vor der Goethe-Schillerstatue angehört. Danach hatten wir eine sehr interessante Stadtführung mit Kerzen bei Nacht. Unter anderem wurden uns die Bauhaus-Universität, der Park an der Ilm, das Haus am Horn und das Schloss Weimar gezeigt. Die Wanderung war informativ aber dennoch nicht langweilig gestaltet und ging auch „nur“ zwei Stunden. Zurück waren wir um halb elf in unserem Hostel, welches im Vergleich zu anderen Jugendherbergen in Ordnung war.
Moritz und Matteo
Tag 2: Donnerstag, 29.09.2019
Nach einem Frühstück haben wir uns wieder einmal pünktlich zum Loslaufen getroffen.
Um 9:45 Uhr hatten wir eine Führung im Goethe Nationalmuseum in Begleitung zweier Erzfeinde, die sich als Neustädter Spione entpuppten. Unsere Führung war gespickt von Anekdoten, wie zum Beispiel den „Kifferknochen“, a la Kieferknochen.
Nach einem interessanten Gang durch das Wohnhaus Goethes kamen wir für einen kurzen Moment in den Genuss der morgendlichen Morgensonne (stilistisches Mittel), inmitten netter Blumenbeete, ja Blumenbeete können nett sein. Um den kulturellen Geschmacksnerv ebenfalls zu treffen, konnten einige SchülerInnen ihr Leben durch eine krossgebratene Thüringer Rostbratwurst bereichern.
Im Park an der Ilm lauschten wir aufmerksam dem Vortrag von Laurids und Lynn, in dem Laurids in höchster Begeisterung von dem Schlangenstein berichtete.
Um 15:00 Uhr trafen wir uns nach einem ausgiebigen Festmahl an der Anna-Amalia-Bibliothek, in welcher uns der Rokokosaal den Atem raubte. Wir verließen die Bibliothek mit viel Wissen, Nützlichem sowie auch Unnötigem.
Als der Himmel sich zu verdunkeln begann, traten wir in das Theater im Gewölbe, um das Stück „Wilhelm Tell“ zu bewundern. Gespielt wurde es von nur einem Schauspieler und 11 Marionetten, bei dem die Neustädter die Zeit leider für ein Nickerchen nutzten. Der weitere Abend war begleitet von ein wenig Tumult und Aufregung, was jedoch nicht weiter erwähnenswert ist. Wir sanken alle erschöpft in einen tiefen Schlaf mit Vorfreude auf die Erlebnisse des nächsten Tages und trauerten der baldigen Abreise schon entgegen.
Malte, Lynn, Leonie und Hanna
Tag 3: Freitag, 30.9.2019
Nun war der letzte Tag angebrochen. Schon am frühen Morgen erfolgte die Zimmerübergabe, woraufhin wir den Weg in die Stadt antraten. Dort erwartete uns eine Führung im Schiller Wohnhaus. Schon zu Beginn der Führung wurde uns klar, dass es große Unterschiede zum am Vortag besichtigten Goethe Wohnhaus gab. Dies passte auch zu den unterschiedlichen Lebensweisen der prägenden Dichter und Autoren der Weimarer Klassik. Während Goethe ein sehr offenes und ausgelassenes Leben führte und dazu noch sehr wohlhabend war, lebte Schiller deutlich einfacher. Besonders interessant war, dass die grünen Tapeten entscheidend zu Schillers tödlicher Krankheit beitrugen.
Nach einem kurzen letzten Aufenthalt in der Stadt fuhren wir mit unserem Busfahrer Klaus nach Buchenwald, um die dortige Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers zu besichtigen. Der Gedanke an das, was dort geschehen war, stimmte uns nachdenklich. Außerdem regnete es in Strömen. Deshalb waren wir froh, dass wir uns gleich zu Beginn einen Einführungsfilm zum Nationalsozialismus in einem warmen Kinosaal ansehen konnten. Danach wurde die Gruppe geteilt und es erfolgte eine Führung über das Gelände. Nachdenklich und ohne viele Worte sahen wir uns die zugerichteten Zellen der Gefangenen an und fühlten uns in die traumatische Zeit des Nationalsozialismus zurückversetzt. Die Schicksale der Opfer berührte uns sehr.
Danach traten wir die Heimreise an und waren gegen 21 Uhr wieder in Landau angekommen. Insgesamt stellt die Weimarfahrt eine wertvolle Erfahrung dar, die uns vor allem auf kultureller Ebene sehr beeindruckte. Besonders im Deutsch-Leistungskurs, wo man direkt mit der deutschen Literatur konfrontiert wird, war es sehr hilfreich, diese hautnah mitzuerleben
Leon und Julius