Die Bücherverbrennung- eine kollektive Gehirnwäsche“
Am Freitag, 10. Mai 2024 bauten wir genau an der Stelle des Landauer Marktplatzes unseren Stand auf, wo 1933 Bücher verbrannt wurden. Das MSG will damit aufmerksam machen, wie wichtig Bildung, Gedankenfreiheit, Austausch und Reflexion sind. Mira Steuerwald, Timna Messner, Hannah Hermanns, Julieta Dorst und Nils Jacob haben die Aktion vorbereitet.
Dr. Wolfgang Pauly gab uns eine Einführung und schlug eine Brücke zu heute:
„Ein ausstrahlendes Feuer der Begegnung, ein Zeichen der Hoffnung“ ersetzt das Vernichtungsfeuer von 1933 an diesem Ort, auf dem Marktplatz in Landau. Mit den Büchern wollten diese Leute heute vor 91 Jahren aber nicht nur Papier verbrennen und auslöschen, sondern genau diese Lebensvielfalt, die in den Büchern zum Ausdruck gebracht wird, ausgedruckt und ausgedrückt wird. Dadurch wollten sie das Leben der Autoren selbst vernichten. Sie bestimmten, was deutscher Geist sei und mit diesem scheinbaren Wissen wollten sie bestimmen was und wie andere zu sein haben. Aber dann ist natürlich die Frage, warum werden Bücher verbrannt? Ja, Bücher sind im wahrsten Sinne des Wortes Druckwerke ganz tief im Wortsinn drücken sie das aus, was im Innersten des Menschen geschieht. Es hat immer mit ganz konkreten Menschen zu tun. Veränderung und Manipulation „Gehirnwäsche“ nannten es die Schülerinnen. Der Grundkurs von Frau Schwab präsentierte Bilder, Kunstkreationen und 3D Objekte über dieses Thema „Gehirnwäsche“.
„Am 10.mai standen wir als AG auf dem Marktplatz und haben Passanten über das Thema Bücherverbrennung befragt und informiert. Die Passanten waren interessiert und sind gerne ins Gespräch gekommen. Es war spannend zu sehen wie unterschiedlich die Generationen über das Thema informiert waren. Der Großteil der älteren Menschen bezeichnete sich als „belesen“, sie wussten viel über das Thema und hatten es damals mehr in der Schule thematisiert als heutzutage. Die jüngeren Passanten wussten wenig über das Thema waren aber trotzdem sehr interessiert und es entstanden schöne Gespräche.
Zu der Frage wie sie die Erinnerungskultur in Landau bewerten gab es überwiegend positives Feedback, es fehle jedoch die Präsens vor allem auf sozialen Medien.
Unsere Arbeit wurde im Allgemeinen sehr wertgeschätzt.“ schrieb Timna.
Dr. Dominique Ehrmantraut