Schüleraustausch des Leistungskurses Französisch der MSS 11 mit Luynes (Aix-en-Provence)
Am Donnerstag, dem 25.01.2024, ging es für den Französisch LK der MSS 11 auf einen Austausch nach Aix-En-Provence in Frankreich. Schon vor der Abfahrt war es spannend, ob wir überhaupt losfahren können, da sowohl die Bahn als auch die Landwirte gestreikt haben. Mit kurzfristiger Umplanung fuhren wir dann anstatt von Landau von Weißenburg in Frankreich los. Von dort ging es nach Straßburg, wo wir unseren TGV erreichten und auf direktem Wege nach Aix fuhren. Der Rest der Fahrt verlief zum Glück reibungslos, sodass wir um halb Zehn abends von den Gastfamilien empfangen wurden.
Am Freitagmorgen starteten wir den Tag mit einem gemeinsamen Frühstück in der Cafeteria der Schule. Es gab sehr leckere Pains au chocolat, Croissants und Brötchen, also ein typisch französisches Frühstück. Währenddessen hörten wir Musik und einige tanzten auch gemeinsam. So konnten wir uns etwas besser kennenlernen. Im Anschluss erzählte uns Madame Fiedler, die Deutschlehrerin, etwas über die Geschichte von Aix. Wir haben beispielsweise gelernt, dass es sich um eine von den Römern erbaute Stadt handelt, was wir auch in der späteren Stadtführung erkennen konnten. Nach der kurzen Geschichtsstunde hatten wir Englischunterricht, in dem wir uns mit unterschiedlichen Spielen beschäftigt haben.
Nach dem Kennenlernen in der Schule hatten wir Freizeit und fuhren in kleineren Gruppen nach Aix-en-Provence. Dort aßen wir zu Mittag und erkundeten die Stadt. Wir schauten uns verschiedene Geschäfte an und besichtigten die schöne Altstadt. Um 13.30 Uhr trafen wir uns vor dem „Institut d’Etudes Politiques“, wo wir eine halbstündige Vorstellung der Universität bekamen. Uns wurde das Prinzip des bilingualen Studierens vorgestellt, bei dem man abwechselnd in Deutschland und Frankreich studiert. Am Ende des 5-jährigen Studiums erhält man gleich mehrere Diplome, die einen sehr guten Start ins Berufsleben bieten.
Anschließend begann unsere Stadtführung. Startpunkt war die Kathedrale „Saint Saveur“, über deren Geschichte wir viel gelernt haben. Besonders beeindruckend war das mittelalterliche Baptisterium. Daraufhin sind wir durch viele kleine Gässchen der Altstadt von Aix-en-Provence gelaufen, welche alle mit vielen kleinen Geschäftchen und typisch französischen Boulangeries bewohnt sind. Während der Führung haben wir immer wieder kleine Stopps eingerichtet, zum Beispiel im Rathaus oder an verschiedenen Brunnen. 2-3 französische Austauschschüler*innen hatten jeweils zu den einzelnen Stopps kleine Präsentationen vorbereitet und informierten uns. Zum Schluss ging es raus aus der Altstadt in ein etwas neueres Viertel, wo wir uns im „Institut Universitaire de Technologie“ eine sehr beeindruckende Lasershow in einem dunklen Raum anschauten. Damit endete der gemeinsame Freitag.
Das Wochenende verbrachte jeder in seiner Gastfamilie, um die Heimatstadt seines Partners oder seiner Partnerin zu besichtigen, die Umgebung zu erkunden oder ans Meer zu fahren. Samstags war eine Gruppe von Schülerinnen zusammen essen und verbrachte Zeit in Aix, andere waren wandern, zum Beispiel auf den Berg Sainte-Victoire. Sonntags haben viele Familien einen Ausflug ans Meer gemacht, zum Beispiel nach Cassis in die Calanques. Einige waren im Kino, und ein Schüler fuhr sogar über das Wochenende in die Alpen zum Skifahren.
Am Montagmorgen fuhren wir alle zusammen mit dem Bus in die an der Rhône gelegene Stadt Arles. Unsere Stadtbesichtigung begann an der Kirche St Trophime, die wir von außen und von innen erkundeten. Danach ging es in die unterirdischen Gewölbegänge, die Cryptoportiques. Im Anschluss daran liefen wir gemeinsam zum antiken Theater von Arles, wo uns die Akustik des Baus sehr beeindruckte. Nach einer kleinen Pause mit Gedichtrezitationen auf der Bühne als akustische Darbietung, setzten wir unsere Tour fort, um die Arènes d’Arles, ein römisches Amphitheater, zu besichtigen. Gepicknickt wurde in den Alyscamps, einer römischen Gräberstadt. Bevor wir die restliche Zeit in Gruppen eigenständig die Stadt erkunden durften, waren wir noch im Cloître Saint-Trophime, einem Ort der Stille und des Rückzugs. Am Nachmittag fuhren wir gemeinsam wieder mit dem Bus zurück zur Schule und verbrachten den restlichen Abend mit unseren Austauschpartnern und -partnerinnen.
Am Dienstagmorgen ging es für unseren Französisch Leistungskurs mit dem Bus nach Marseille, während unsere französischen Austauschpartner*innen gewöhnlich zum Unterricht gingen. Ein Abibac-Lehrer, welcher sich in Marseille sehr gut auskennt, begleitete uns. In Marseille angekommen, wurden wir aufgrund des schönen sommerlichen Wetters direkt von der Wärme der Sonne empfangenen. Zunächst ging es dann zu Fuß Richtung Zentrum, wobei sofort auffiel, wie viele Menschen in Marseille in Armut oder gar Obdachlosigkeit leben. Nachdem wir durch verschiedene Straßen spaziert sind, kamen wir immer mehr Richtung Zentrum und konnten die schönen Häuser Marseilles bewundern. Unter anderem haben wir das so genannte Quartier du panier besichtigt. Hier konnten wir die abstrakte Gestaltung von Häusern, verschiedenste Bemalungen der Hauswände und andere kreative, künstlerische Gestaltungen sehen. Ebenso haben wir uns die Vieille Charité sowie das MUCEM angesehen, auch wenn ein Eintritt nicht möglich war. Nachdem wir im zweiten Hafen der drei verschiedenen Hafen Marseilles angekommen waren, war nicht nur das Meer ein schöner Blickfang, sondern auch die Cathédrale Sainte-Marie-Majeure de Marseille. Nach einer kurzen Pause und einem Picknick am Wasser ging der Rundgang weiter Richtung le vieux Port. Dort verbrachten wir auch den Großteil des Tages. Es begann unsere Freizeit, in der wir in Kleingruppen loszogen, um Marseille und den alten Hafen selbst zu erkunden oder auch ein bisschen Zeit am Meer zu verbringen. Nach einem abwechslungsreichen Tag mit vielen neuen Eindrücken von Marseille ging es zurück nach Aix-en-Provence zu unseren Austauschpartnern und -partnerinnen. Mit ihnen wurde dann auch der restliche Abend gestaltet. Einige gingen bowlen, andere klettern oder verbrachten einen gemütlichen Abend zu Hause.
Am Mittwoch besuchten wir morgens mit unseren Austauschschülerinnen und Austauschschülern den Unterricht am Lycée International Georges Duby in Luynes. Als Erstes auf dem Programm stand französische Literatur, dann das Mischfach Physik-Chemie und, nach einer Mittagspause, Mathematik. In der Mittagspause wurde gemeinsam in der Kantine gespeist, und danach konnten wir ein wenig das Schulgelände erkunden. Dabei haben wir auch das Gefängnis hinter der Schule entdeckt und die Aussicht über die Stadt und das Schulgelände gesehen. Für das Nachmittagsprogramm trafen wir uns in einem Klettergarten in Aix-en-Provence, um alle zusammen ein Laser-Game zu spielen. Der Abend wurde als letzter gemeinsamer Abend in den Gastfamilien verbracht.
Am Donnerstagmorgen trafen wir uns mehr oder weniger pünktlich gegen 8 Uhr am Bahnhof. Einige steckten im allmorgendlichen Verkehrsstau oder mussten Umwege fahren, da die französischen Landwirte streikten und Barrikaden errichtet hatten. Während wir auf den TG nach Karlsruhe warteten, sahen wir einen anderen Zug nach Madrid, den viele von uns gerne genommen hätten, um unseren Ausflug ein wenig zu verlängern! :) Auf unserer siebenstündigen Heimreise konnten wir noch ein letztes Mal die wunderschöne Landschaft Frankreichs genießen und uns über die vielen Erlebnisse austauschen. Nach dieser wunderschönen Woche mit vielen neuen Eindrücken und Bekanntschaften freuen wir uns auf den Rückbesuch unserer französischen Austauschpartner und -partnerinnen!
Bericht der Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Französisch, MSS 11