5 Tage Italien: Milano, Como, gelato, pizza e ...
Nach einer coronobedingten dreijährigen Pause konnten wir, die Italienischschülerinnen und -schüler der 9. und 10. Klassen, uns in diesem Jahr endlich wieder auf die langersehnte Reise nach Italien machen. Am 15. Juni ging es endlich los und 21 erwartungsvolle studenti machten sich mit ihren 2 professoresse auf die sechsstünde Zugfahrt nach Milano.
In Milano angekommen, zog es uns nach dem Abendessen in Richtung Duomo, Galleria Vittorio Emanuele und Scala, nicht ohne vorher auf der Piazza eine kleine Tanzeinlage zum Besten gegeben zu haben. Nach dem Genuss des ersten gelato italiano fuhren wir zurück in die Unterkunft, denn am nächsten Morgen stand bereits der erste Programmpunkt, das Museo del 900, mit Kunstwerken des 20. Jahrhunderts an. Gestärkt mit panzerotti ging es zum imposanten Mailänder Dom, wo zunächst der gewaltige Innenraum bestaunt werden konnte, bevor wir bei 34 Grad die 200 Stufen zum Dach des Domes erklommen. Die grandiose Aussicht auf Mailand entschädigte etwas für die unerträgliche Hitze.
Da für Freitag „sciopero nazionale“ (nationaler Generalstreik) angekündigt war, schauten wir etwas besorgt auf die Anzeigetafeln im Bahnhof, doch wir hatten Glück, unser Zug ins klimatisch deutlich angenehmere Como fuhr planmäßig und so ließen wir es uns am Rande der Berge und des Comersees gutgehen, unternahmen eine kleine Fahrt auf dem See bzw. fuhren mit der Standseilbahn in das auf 715 Meter gelegene Brunate. Als wir gegen 17.30 Uhr den Zug bestiegen, der, oh Wunder, wieder planmäßig fuhr, wussten wir noch nicht, dass wir durch einen Feuerwehreinsatz auf unserer Strecke ausgebremst werden würden. Müde und durchgeschwitzt kamen wir gegen 20 Uhr wieder zurück in die Unterkunft.
Der letzte Tag, den wir wieder in Milano verbrachten, lieferte noch einige Höhepunkte. Zunächst ging es zum „bosco verticale“, den mit 900 Bäumen und weiteren 2000 Pflanzen bestückten Zwillingstürmen. Der direkt nebenan gelegene Markt löste besonders bei den weiblichen Reisenden große Freude aus, denn so konnte, bevor es mit der historischen Straßenbahn der Linie 10 zurück ins Zentrum ging, der Shoppinglust gefrönt werden. Mit neuen Kleidern, Blusen, Sonnenbrillen und noch viel mehr in den Einkaufstüten ging es durch den Parco Sempione zum Mittagessen in eine typische italienische Pizzeria. Nach einer ausgiebigen Mittagspause und einer weiteren kurzen Shoppingtour standen am Nachmittag noch zwei Besichtigungstermine auf dem Programm. Zunächst die älteste Kirche Mailands, die romanische Basilika Sant’ Ambrogio, in der uns eine italienische Hochzeit erwartete, danach Leonardos weltberühmtes „Cenacolo vinciano“ („Das letzte Abendmahl“), das echte Gemälde, nicht die Kopie auf der Kaffeetasse oder den Socken. Nicht unberührt vom Anblick des berühmtesten Wandgemäldes der Welt verließen wir das Refektorium des Klosters, um die letzten Besorgungen für die am nächsten Tag anstehende Heimreise zu machen und uns auf das Mailänder Nachtleben vorzubereiten. Unser letzter Programmpunkt sollte das Navigli Viertel sein. 800 Jahre lang war Mailand von Kanälen durchzogen, ähnlich wie Amsterdam oder Venedig, die Wasserstraßen verbanden die Stadt mit dem Lago Maggiore, dem Comer See und mit der Adria. Heute ist das Navigli Viertel ein Künstlerviertel, abends verwandelt es sich mit seinen vielen Bars in DAS Ausgehviertel Mailands und so tauchten wir am letzten Abend noch einmal ein in das italienische dolce vita und genossen den Sonnenuntergang, die lockere Atmosphäre und das gute gelato italiano, bevor es am Sonntag zurück nach Germania ging.
(Beate Weisbarth)