Eine Woche Schüleraustausch in Aix-en-Provence und Umgebung
In der ersten Woche im Oktober 2024 erlebten 20 Schülerinnen und Schüler des MSG und ESG Schul- und Familienleben zusammen mit ihren französischen Austauschpartnerinnen und -partnern in Aix und Umgebung. „Hei, war das anstrengend“ oder „es ist erstaunlich, dass man in Frankreich so wenig zum Frühstück isst“ oder auch „wir wurden sehr herzlich empfangen“ sind Äußerungen, die auf dem Rückweg im TGV nach Karlsruhe zu hören waren.
An unserer Partnerschule Lycée Georges Duby in Aix-Luynes können motivierte Schülerinnen und Schüler auch das deutsche Abitur ablegen, und sie sind zahlreich: „die meisten sprechen ziemlich gut Deutsch und waren sehr bemüht, in unserer Sprache mit uns zu kommunizieren“ – obwohl wir ja auch Französisch sprechen wollten. Die Organisation des Schullebens und die Abriegelung des Schulgebäudes sind ganz anders als bei uns am MSG, war sofort festzustellen: als „Eintrittskarte“ muss morgens beim Betreten des Schulgeländes das „carnet de correspondance“ vorgezeigt werden, die Schultage dauern meist bis 18 Uhr und die Unterrichtsatmosphäre wurde strenger als in Deutschland empfunden.
Drei Schülerinnen konnten sogar das Leben im Internat kennenlernen, da ihre Austauschpartnerinnen weit entfernt wohnen und deshalb von Montag bis Freitag im angeschlossenen Internat essen und übernachten. Auch hier galten strenge Regeln, so durfte man tagsüber nicht in die Zimmer und abends wurde das Licht für alle ausgeschaltet.
Wir erlebten eine tolle Stadtführung durch Aix, bei der die französischen Austauschpartnerinnen und -partner an vielen Stationen Kurzreferate zu historischen Gebäuden und Ereignissen für uns in deutscher Sprache hielten: Église St. Jean de Malte, Quartier Mazarin, la Rotonde et sa fontaine, le Cours Mirabeau, la place des Cardeurs etc.
Eine sehr interessante Begegnung mit Studentinnen hatten wir im Institut Sciences Po, sie beschrieben ihre Erfahrungen und die Wichtigkeit des Sprachenlernens in ihren deutsch-französischen Studiengängen, was uns einen motivierenden Einblick gegeben hat.
Nach dem Wochenende in den Gastfamilien gab es am Montag sehr viel zu erzählen: Ausflüge ans Mittelmeer, Wanderungen mit Pfadfindern oder mit der Familie, Kino- und Konzertbesuche, Essen im Restaurant, Verwandtenbesuche, lustige Spieleabende und vieles mehr haben die deutschen Schülerinnen und Schüler im frankophonen Kontext erlebt und waren hier auch sprachlich besonders gefordert.
Die Tagesausflüge nach Arles und Marseille hatten viele Highlights zu bieten und rundeten das vielfältige Programm ab. Auf den Spuren der Römer in Arles waren die Cryptoportiques, le Théâtre Romain und les Arènes eindrucksvolle Höhepunkte. In Marseille gab es im Viertel Le Panier viel Street Art zu entdecken, das architektonisch sehr ansprechende Mucem bot verschiedene Sichtweisen auf die Kulturen rund um das Mittelmeer und in der Seifenmanufaktur Licorne konnten wir Lavendelseife selbst prägen und als Gastgeschenk mit nach Hause nehmen.
Obwohl vieles in Frankreich anders ist, stellten die Schülerinnen und Schüler fest, dass man in Begegnung und durch Kommunikation in freundlicher Atmosphäre Unterschiede überwinden und Verständnis und Interesse für die andere Kultur finden kann.