„Verbrannte Orte – Bücherverbrennungen von 1933“
Am 29. und 30.10.24 besuchten der Leistungskurs Deutsch der Jahrgangsstufe 13 und der Grundkurs Deutsch der Jahrgangsstufe 12 die Ausstellung „Verbrannte Orte – Bücherverbrennungen von 1933“ im Frank-Loebschen Haus in Landau. Die Ausstellung, widmet sich einem dunklen Kapitel der deutschen Geschichte: den Bücherverbrennungen, die im Jahr 1933 von den Nationalsozialisten initiiert wurden. Bereits drei Monate nach der Machtergreifung begannen die Nazis, massiven Druck auf die Gesellschaft auszuüben und mit gezielten Einschüchterungsaktionen gegen unerwünschte Autorinnen und Autoren vorzugehen.
Ein Höhepunkt dieser systematischen Unterdrückung war die Veröffentlichung der „Liste des undeutschen Geistes“. Darauf standen 131 Autorinnen und Autoren, deren Werke als „schädlich“ und „unerwünscht“ diffamiert wurden. Ihre Bücher wurden am 10. Mai 1933 in über 20 deutschen Städten auf öffentlichen Plätzen verbrannt, darunter auch in Landau auf dem heutigen Rathausplatz.
Der Besuch der Ausstellung konfrontiert uns mit der Frage: Wie sehen wir solche Orte heute, wenn wir wissen, was dort geschehen ist? Diese zentrale Frage zieht sich durch die gesamte Ausstellung. Fotografien zeigen heutige Ansichten der Orte, an denen damals die Bücherverbrennungen stattfanden, und der Rathausplatz in Landau nimmt dabei eine besonders eindrückliche Rolle ein. Die Bilder fordern die Besucherinnen und Besucher dazu auf, die Vergangenheit dieser scheinbar harmlosen Orte zu reflektieren und sich bewusst zu machen, wie tief verwurzelt solche historischen Ereignisse in unserer Umgebung sind.
Neben den Fotografien bietet die Ausstellung ausführliche Hintergrundinformationen zur nationalsozialistischen Literaturpolitik und den betroffenen Autorinnen und Autoren. Es wird deutlich, dass die Bücherverbrennungen nicht nur symbolische Akte waren, sondern ein Ausdruck der systematischen Unterdrückung intellektueller Vielfalt und Meinungsfreiheit. Auch lokale Akteurinnen und Akteure führten solche Verbrennungen durch, wie es in Landau der Fall war.
Der Besuch war für uns eine eindrucksvolle und zugleich bedrückende Erfahrung, da wir uns nicht nur mit der Geschichte dieser Bücherverbrennungen, sondern auch mit der Frage auseinandersetzten, wie diese Orte uns heute beeinflussen.
Der Rathausplatz, den wir vielleicht sonst als Treffpunkt oder Veranstaltungsort wahrnehmen, e uns nach dem Besuch in einem ganz neuen Licht. Das Bewusstsein darüber, dass dort vor nicht allzu langer Zeit unschuldige Werke verbrannt wurden, hinterlässt einen bleibenden Eindruck.
(Beate Weisbarth)